Synthetische Objekte sind Vorlagen in Form eines mathematischen Modells. Das Modell beschreibt einen 3-dimensionalen Raum, der Körper enthält. Lage und Abmessungen der Körper werden durch 3D-Koordinaten und Maße bestimmt. Eckpunkte und Punkte auf Kanten und Flächen können mathematisch entprechend einer bestimmten Optik auf eine 2D-Bildebene projiziert werden. Die Abbildung einfacher geometrischer Körper in ihrer Anordnung kann so verglichen und bewertet werden. Solche Körper und Anordnungen können ideal gestaltet sein, wie man sie in der realen Welt kaum findet. Es ist keine Optik nötig, es gibt keine Abbildungsfehler und es sind 360°-Bilder in hoher Präzision ohne Bildmontage möglich.
Spezielle nichtsynthetische Objekte sind nach Regeln erstellte Fotos ausgesuchter Objekte. Daraus erzeugte Projektionen oder Panoramen eignen sich gut für eine Beurteilung verschiedener Umrechnungen.
Das Modell bestand aus einer Punktmenge von Kachelecken der Zylinderwand und des ebenen Bodens, die per Taschenrechner und Bedienplan in 3D berechnet und dann in xy-Bildkoordinaten umgerechnet wurden. Die Bildpunkte wurden als Stecknadelstiche zu Papier gebracht. Durch freihändiges Verbinden der Stiche mit Bleistift entstand ein Gitternetz. Die Gittermaschen wurden ausgemalt.
Jahre später habe ich drei Bilddateien erzeugt, die nur rechteckige Farbflächen enthalten.
Jedes Bild ist für einen anderen Teil des Tunnels zuständig und liegt in einem anderen Projektionstyp vor.
Ein Bild ist die Umgebung mit Himmel, Grünfläche und Staße als transversale Plattkarte.
Ein weiteres Bild ist der abgewickelte zylindrische Teil des Tunnelinneren als transversales gnomonisches Panorama.
Das letzte Bild ist der gekachelte Tunnelboden als Draufsicht.
Die Bilder müssen nacheinander unterschiedlich transformiert und dann zusammenmontiert werden.
Diese Szene wurde in einem 3D Drahtmodell in AutoCAD erstellt.
Ein selbst geschriebenes AutoLISP-Programm erzeugt aus Linien,
Bögen und Kreise ebene Abbildungen aus Polylinien entsprechend den eingestellten Projektionen.
Layer für Layer kann jede Projektion per Sreenshot oder Plot in eine Bilddatei ausgegeben werden.
Die Drahtmodellbilder müssen repariert und dann die Gittermaschen mit Farbe gefüllt werden.
Kleine Pepitakugel (rechts): Für die Senkrechten eignen sich die von Pol zu Pol gehenden Bögen der Erdkoordinaten. Für die Fluchtlinien müsste der Pol aber vorne sein. So kam ich auf die Idee zu einem Körper mit drei überlagerten Erdkoordinaten-Netzen, wobei die Polpaaren auf der z-Achse, der y-Achse und auf der x-Achse angeordnet sind. Jedes Koordinatennetz habe ich als Pepitamuster in einem anderen Farbkanal untergebracht. Zur besseren Hervorhebung habe ich auch noch die Linien der drei Koordinatennetze überlagert.
Große Streifenkugel (links):
Nachdem ich auch schon alle möglichen Abbildungen abgeleitet habe,
war ich mit dem Wirrwarr der Pepitakugel nicht so recht zufrieden.
Deshalb entstand die Streifenkugel.
Für die Beurteilung der Geradlinigkeit sind die Polbögen wichtig.
Die anderen Kreise irritierten, sollten aber nicht ganz verschwinden.
Nun überlagern sich kräftige Polstreifen mit schwachen Ringen.
Der grüne Pol liefert die meisten Kontraste und ist jetzt vorn statt oben.
Das Liniennetz ist auch schwächer.
Fisheye lens room 0.2x (real 0.25x) |
Fisheyelens room 0.2x (real 0.25x) |
Beide Fotos via Wikimedia Commons, Urheber: Peter Wieden (eigenes Werk)
Lizenz: CreativeCommons BY-SA 3.0 vereinfacht /rechtsverbindlich |
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